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Abstract 11
Dynamische Intensivverdichtung (DYNIV) für die Kreuzung eines aktiven Erdfallgebietes im Zuge der Bundesautobahn BAB A 71
M.Sc. Jean-Luc Chaumeny
Ménard, Nozay
Dipl.-Ing. Thomas Hecht
DEGES Berlin
Dipl.-Ing. Johannes Kirstein
BVT DYNIV GmbH, Seevetal
Dipl.-Ing. Margret Krings
GuD Consult GmbH, Berlin
Prof. Dr.-Ing. Bernd Lutz
TFH Berlin
Im Zuge des Neubaus der Bundesautobahn A71 musste auf rund 1,5 km Länge ein aktives Erdfallgebiet gequert werden. Umfangreiche Erkundungsmaßnahmen und Feldversuche bilden die Basis der Ausführungsplanung. Der Trassenbereich wird durch drei geologische Baugrundmodelle charakterisiert. Unter den verschiedenen Varianten zur Querung des Erdfallgebiets wurde eine Bewehrung des Straßenkörpers, Sprengungen und Injektionen näher untersucht. Zum Einsatz kam erstmalig in Europa eine dynamische Intensivverdichtung mit einem echten Freifallgewicht mit bis zu 1050 tm effektiver Energie, das planmäßig vom Trägergerät getrennt werden konnte.
Während der Bauausführung traten mehrere Erdfälle auf. Diese wurden gesondert aufgemessen und dokumentiert. Sie belegen das Ausmaß der Schwächezone und bestätigen die Notwendigkeit der Maßnahmen. Zudem traten bei der Ausführung lokal sehr tiefe Schlagtrichter auf, die darauf hinwiesen, dass unterirdische Hohlräume zum Einsturz gebracht werden konnten. Das begleitende Meßprogramm steuert und überwacht die Teilsicherung unter anderen mit Menard Pressiometrie, Eindringungs-/Energie-Tests, Verdichtungskontrollen, Porenwasserdruckmessungen sowie geoelektrischen Messungen und geophysikalischen Bohrlochmessungen.
Bei Auswertung aller vorliegenden Daten ist ein anschaulicher Vergleich der erreichten Verdichtung und Homogenisierung mit der Situation vor der Ausführung möglich. In den aufgelockerten Bereichen konnte mit besonders hoher Energie eine deutliche Erhöhung der Festigkeiten erreicht werden. Flächendeckend wurde ein verbesserter und damit tragfähiger Horizont mit einer Mächtigkeit von etwa 7 bis 8 m, teilweise sogar bis rund 15 m hergestellt.